Daniela und Andreas Scheffner - Der Motor der Twisters

Seit 2002 gibt unsere Show-Tanzgruppe Twisters. Seitdem sind Daniela und Andreas Scheffner die Organisatoren und Trainer der inzwischen fast 150 aktiven Tänzern in sieben verschiedenen Gruppen und somit auch der Motor aller Aktivität.

 

 

 

 

am 22. Mai 2017

Mit kleinem Flämmchen großes Feuer entfacht

„Freizeithelden“ (13) Daniela und Andreas Scheffner leben ihre Kolpingsfamilie in vollen Zügen

Rund 1,5 Millionen in Rheinland-Pfalz sind ehrenamtlich tätig. Was Sie tun geschieht oft im Verborgenen und wird öffentlich nicht wahrgenommen. Ganz selbstverständlich gehen sie dennoch in der und für die Gemeinschaft nach. Sie sind Freizeithelden, dann nie opfern gerne etwas, was mit Geld nicht aufzuwiegen ist: ihre Zeit. Auch in Schifferstadt sind zahlreiche Ehrenamtliche zugange. Grund genug, diesen in unserer neuen Tagblatt-Serie am Montag eine Plattform zu geben. Heute: Daniele und Andreas Scheffner.

Daniela und Andreas Scheffner sind mit der Kolpingsfamilie Schifferstadt fest verwachsen. Und sie sind wertvoller Bestandteil, denn durch ihr Engagement wurde die Tanzgruppe Twisters mit all ihren Auswüchsen so erfolgreich. In vielfacher anderer Art bring sich das Ehepaar in das Vereinsleben ein. Die beiden sind ein eingespieltes Team und vor allem: Sie leben das Ehrenamt in vollen Zügen und stützen sich dabei gegenseitig.

Seit wann sind Sie im Ehrenamt?

Andreas Scheffner: „Seit meinem 16. Lebensjahr. Damals habe ich mich in meiner Heimatstadt Göllheim schon im DLRG eingebracht, und war sowohl dort als auch anschließend in Mannheim bei der Freiwilligen Feuerwehr. In der Kolpingsfamilie Schifferstadt bin ich nun bereits seit 21 Jahren im Vorstand.“

Daniela Scheffner: „Bei mir hat das Ehrenamt 1993 mit der Trachtengruppe der Donaudeutschen Landsmannschaft Speyer angefangen, die ich trainiert habe. Es folgten angesichts der familiären Entwicklung der Spielkreis Herz-Jesu, der Schulelternbeirat, die Leitung verschiedener Grundschul-AG’s und letztlich die Trainertätigkeit bei den Twisters der Kolpingsfamilie seit 2004.“

Wie kamen Sie zu Ihrem Ehrenamt?

Andreas Scheffner: „Ich kam über das Theaterspielen und die Junge Familie dazu. Das Angebot gibt es auch heute noch. Damals hat man mich gleich verhaftet (lacht) – und ein Jahr später gehörte ich der Vorstandschaft an. Abgesehen davon geht es mir um Herz-Jesu – daher bin auch noch im Pfarreirat aktiv. Jahrelang war ich zudem im Arbeitskreis Stadtmarketing tätig.“

Daniela Scheffner: „Die Entstehung der Twisters haben mich dazu gebarcht. Einige ehemalige Tanzmädchen von Elisa Grüner haben sich wieder zusammengefunden und wollten etwas eigenes machen. Dafür brauchten wir einen Verein, alleine wegen der Versicherungsfrage. Die Kolping war offen dafür.“

Welche Aufgaben sind mit Ihrem Einsatz verbunden?

Daniela Scheffner: „Zunächst einmal das Training als solches. Aber zu den Aufgaben gehört für mich auch, allen Aktiven den Spaß am Tanzen zu vermitteln, den Teamgeist und den Gemeinschaftssinn zu entwickeln. Natürlich gibt es auch viel Schreibtischarbeit sowie das Ausdenken von Choreografien, Kostümen, Kulissen. Glücklicherweise habe ich da mittlerweile Unterstützung von unserer Tochter, die Ihre Ausbildung als Tänzerin abgeschlossen hat. Alleine würden wir das nicht mehr packen, bei mittlerweile sechs Gruppen.“

Andreas Scheffner: „Die Arbeit im Vorstand ist dagegen relativ einfach. Wir treffen uns, sprechen darüber, was war und was kommt, jeder hat seine Aufgabe und erfüllt diese. Als ich noch das Vater-Kind-Zelten organisierte war das eine andere Nummer, da es galt 500 Münder auf einmal zu stopfen. Das war durchaus eine Herausforderung. Die größte Kunst ist es. Leute zu gewinnen, die Aufgaben weiterführen und das verlässlich. In meinen Bereich fällt außerdem die Organisation des Kolpingtheaters samt Teambildung und Kulissenbau. Das ein oder andere geht auch über Schifferstadts Grenzen hinaus. Beispielsweise habe ich schon in Waldsee Tanz-Workshops geleitet. Da habe ich dann den berühmten Sprachfehler und kann nicht „Nein“ sagen.

Wie viel Zeit widmen Sie Ihrem Ehrenamt und wie vereinbaren Sie die mit den Anforderungen des Alltags?

Daniela Scheffner: „Nun, ab und zu sind wir auch zuhause (lacht). Aber wenn ich vom reinen Unterricht ausgehe, komme ich schon auf elf Stunden pro Woche. Dazu kommen die Vorbereitungen, gerade hinsichtlich der Teilnahme am Wettbewerb ‚Showtime‘. Dann sitze ich täglich mindestens noch drei Stunden am PC, suche nach neuen Ideen und Stoffen für Kostüme. Das geht dann nicht nur tagsüber, sondern auch nachts. Neben meinem Bett habe ich dann immer Stift und Block liegen.“

Andreas Scheffner: „Das Musikschneiden, mache ich auch immer am liebsten, wenn alle schon im Bett sind. Dazu brauche ich meine Ruhe.

Daniela Scheffner: „Generell lassen sich die Einsätze gut mit dem Alltag verbinden. Manchmal beliebt auch etwas liegen, das muss man dann liegenlassen können, was mir persönlich nicht immer leichtfällt.“

Was bedeutet Ihnen Ihr Ehrenamt?

Daniela Scheffner: „Die Arbeit mit Menschen und vor allem Kindern macht mir unheimlich Spaß. Und es gibt mir unheimlich viel.“ Andreas Scheffner: „In den Gruppen sind Aktive, die auch schon bei den Littles aktiv waren und heute im Erwachsenenalter noch dabei sind.“ Daniela Scheffner: Und die sind einem wirklich ans Herz gewachsen. Es tut bei jedem deshalb besonders weh, wenn er wegen Studium oder Beruf weggehen muss. Schön ist aber, dass Kontakte nie verloren gehen und die Verbindung aufrechterhalten wird.“ Andreas Scheffner: „Das liegt letztendlich auch an unserem Verein, da wir genau diese Werte vermitteln

Welche besonderen Erlebnisse sind ihnen im Kopf geblieben?

Daniela Scheffner: Mein Highlight ist eigentlich immer, wenn die Arbeit mit Erfolg gekrönt ist. Bei „Showtime“ ist das ja oft der Fall oder auch durch viele Anfragen von Vereinen. Ein Ereignis das uns besonders im Gedächtnis geblieben ist war ein trauriger Anlass: der Tod unser Tänzerin Rebecca. Damals wurde viel gemeinsame Trauerarbeit geleistet und bei uns war eine Woche lang Tag der offenen Tür. Wir haben viel miteinander geredet und das hat viel geholfen. Ein schönes Erlebnis war das großartige Miteinander, das bei der kurzfristigen Organisation von ‚Showtime‘ in Schifferstadt an den Tag gelegt wurde. Darin schließe ich die Unterstützung durch den Turnverein ein.“

Was treibt Sie persönlich an?

Daniela Scheffner: „Auf jeden Fall die Dankbarkeit der Leute, die zu schätzen wissen was wir tun.“

Andreas Scheffner: „Normalerweise ist das Problem oftmals, dass die Leute kommen, sich bespaßen lassen und wider gehen. Bei uns wird alles besprochen, die persönliche Ebene ist sehr ausgeprägt. Und selbst wenn ich mich Freitagsabends schwer aufraffen kann: Wenn ich nach die Stunden Training nach Hause komme, dann mit einem zufriedenen Gefühl. Was uns beide außerdem antreibt ist, dass wir uns gegenseitig antreiben (lächelt)“.

Inwieweit hadern Sie manchmal mit Ihrer Tätigkeit?

Andreas Scheffner: „Wenn gar kein Wochenende mehr übrigbleibt. Denn irgendwann brauch man Zeit um wieder Kraft zu tanken.“

Und worüber freuen Sie sich besonders?

Daniele Scheffner: „Ich freue mich immer wieder, wenn Schifferstadter Vereine uns für einen Auftritt anfragen. Aktuell haben wir gerade am Samstag wieder beim Konzert von Da Capo etwas Tänzerisches beigesteuert“.

Andreas Scheffner: „Das es unter den Vereinen kein Konkurrenzdenken gibt, ist wirklich toll. Nicht zuletzt freut es mich immer, wenn ich Erfahrungen weitergeben kann und anderen damit einen Anreiz gebe, selbst Erfahrungen zu machen.“

Daniela Scheffner: „Aktuell sehen wir das an unserem Tanztrio, das aus eigenem Antrieb heraus an einem Wettbewerb der DAK-Krankenkasse teilgenommen hat und nun im Halbfinale steht. Da eröffnen sich ganz neue Perspektiven."

Was haben Sie in Ihrem Ehrenamt erreichen können, worauf Sie immer noch stolz sind?

Andreas Scheffner: „Da möchte ich zuerst aus der Zeit berichten in der ich im Arbeitskreis Stadtmarketing tätig war. Immer noch bin ich stolz was wir in dem Gremium zusammen gebracht, um den Goldenen Hut bekannter zu machen. Allein die kleine Broschüre ‚Schifferstadt ist Goldwert‘ war ein tolles Ergebnis, das wir durch die Vorarbeit in vielen Abenden angestoßen haben. Außerdem bin ich selbst begeistert wie wir bei der Kolping mit dem kleinen Flämmchen ein solch großes Feuer entfachen konnten. Rund 160 Aktive gibt es aktuell – damit hat bei der Gründung der Twister niemand gerechnet.“

Wie sehr fühlen Sie sich im ehrenamtlichen Dienst unterstützt, sei es seitens des unmittelbaren Umfeldes oder der Gemeinde?

Lösungen werden entgegenkommend empfunden. Bei der Stadt sieht es ähnlich aus. Auch dort wird versucht, über die Schulhallen die Möglichkeiten auszuschöpfen die es gibt.“

Daniela Scheffner: „Unterstützung gibt es auch von vielen anderen, ob dies die Kassenwartin ist oder die Kostümschneiderin, die Kulissenbauer oder meine Co-Trainerin Karin Weiler. Ohne die Menschen, die ebenfalls ehrenamtlich arbeiten, ginge es nicht.“

Andreas Scheffner: „Nicht zu vergessen, der eine oder andere Sponsor, durch dessen unbürokratische Hilfe uns vieles erleichtert wird.“

Was würden Sie in Schifferstadt gerne ändern und was gefällt Ihnen an der Stadt?

Andreas Scheffner: „Das was unsere Bürgermeisterin momentan macht ist gut. Was durchaus besser sein könnte sind die Einkaufsmöglichkeiten in der Hauptstraße. Außerdem müssten wir mehr aus dem Goldenen Hut schöpfen. Mit diesem haben wir einen Schatz, den wir nicht heben. Wir haben das älteste Produkt aus der Keltenzeit und es liegt brach. Einen Riesensprung hat Schifferstadt mit der Gestaltung rund um den Schillerplatz gemacht. Daniela Scheffner: Mein erster Gedanke war auch: Es fehlen Einkaufsmöglichkeiten, gerade für Senioren, in der Innenstadt. Was mir besonders am Herzen liegt und was ich vermisse: Ein Veranstaltungszentrum mit besserem Nutzwert für die Vereine. Wir müssen in Kürze wieder nach Limburgerhof ausweichen, weil wir einfach keine optimale Stätte mit entsprechender Bühne haben. Wirklich gut steht Schifferstadt da, was die Schulsituation sowie die Sport- und Freizeitmöglichkeiten angeht.

 

Woraus schöpfen Sie persönlich die Kraft für Ihren Einsatz

Andreas Schaffner: Ich mache das über den Sport, vor allem über Triathlon. Dabei bekomm ich den Kopf frei. Das ist das Schöne in Schifferstadt: Wir haben viel Grün, um sportlich aktiv zu sein. Nicht zuletzt genießen wir unseren Jahresurlaub, in dem wird wirklich nichts gemacht.

Daniela Scheffner: „Ich brauch das nicht gezielt. Mir reicht schon wenn ich mich mit einer

Welche Ziele haben Sie sich noch selbst in Ihrem Ehrenamt gesetzt?

Daniela Scheffner: „Ich möchte so lange wie möglich gesund bleiben um weiter machen zu können und noch viele Generation in Schifferstadt miterleben zu dürfen.“

Andreas Scheffner: „So geht es mir auch. Wer rastet der rostet – und ich kann das nicht.“

Wann steht der nächste Ehrenamtliche Einsatz an?

Daniela Scheffner: „Der ist bei uns wöchentlich.“

Andreas Scheffner: „Jetzt gegen wir aber erst einmal in Urlaub. Danach geht es weiter. Unter anderem wird es Veränderungen im Kolpingtheater geben. Etwas ganz anderes wollen wir auf die Bühne bringen, ein Boulevardt Theater, bei dem wir das Pfarrheim Herz.Jesu komplett ummodeln werden. Da wir mittlerweile aus dem vollen schöpfen können was die Schauspieler angeht, wird eskünftig jährlich ein Bühnenstück geben.“

Daniela Scheffner: „Abgesehen davon laufen die Vorbereitungen auf unsere geplante große Twisters-Gala auf Hochtouren.“

Weshalb empfehlen Sie jedem sich ehrenamtlich zu engagieren?

Andreas Scheffner: „Generell muss jeder selbst entscheiden, ob Ihn das Ehrenamt gut tut.“ Daniela Scheffner: „Wenn man ein Ehrenamt annimmt, dann sollte man das nicht tun mit der Erwartung, ständig gelobt zu werden dafür, denn dann ist man ziemlich schnell frustriert. Man muss etwas aus Überzeugung tun und weil man es liebt, genau das zu tun.“ Andreas Scheffner: „ Und man muss jeden Menschennehmen wie er ist.“ Daniela Scheffner: „Das lernt man im Ehrenamt.“

Persönlich:

Daniela Scheffner ist 47 Jahre alt, gelernte Friseurin und kaufmännische Angestellte. Weitere Hobbies: Musizieren. Andreas Scheffner ist 52 Jahre alt, kaufmännischer Angestellter und widmet den Rest seiner Freizeit dem Sport und der Musik. Das Lebensmotto der beiden: „Egal. wie schlimm es ist - es geht immer weiter“